Autor: Barbara CavengSeite 1 von 2
Heute ist Schützenfest. Noch eines, möglicherweise das letzte im Reigen bereits durchfeierter Wochenendvergnügen im 4/4 Takt. Seit sieben Uhr früh werden nach Protokoll die Feierlichkeit zelebriert: Die Hauptstraße wird in Zweierreihen unter Trommelwirbel beschritten, dann kündigt Hufgeklapper gewichtige Gäste in der Kutsche an.
Gemeinsam mit fünf Kollegen ist die Künstlerin Hila gestern Nacht im Künstlerdorf angekommen. Die KünstlerInnen sind aus Peking angereist.Bei unserer ersten Begegnung spendet Hila eine Haarsträhne.
Beatrice trägt ihr dichtes schwarzes Haar kurz. Kleine, feste Locken rahmen ihr Gesicht. Nicht eine bewegt sich, selbst wenn der Wind die Riesenflügel der Stahltürme auf dem Schöppinger Berg in Rüttelflug versetzt. Die Fotos auf denen man sie mit schulterlangem Haar erkennt, sind noch nicht alt.
„Nichts auf der Welt vergeht. Die Knochen werden wieder Gräser oder Blumen oder ich weiss nicht was – also denke ich manchmal, was passiert denn mit unseren Gedanken?…